Nach drei Jahren Camping haben wir vom 25. bis 27. April an der Frühlingsrallye des SCCV (Schweizerischer Camping- und Caravanning-Verband) teilgenommen. Am Samstagmorgen war zudem die Delegiertenversammlung des SCCV geplant an der mein liebster Reisebegleiter, mittlerweile gewähltes Mitglied im Vorstand unseres Clubs, teilnehmen wollte.
Wir sind am Freitag losgefahren und konnten uns über flüssigen Verkehr zwischen Frauenfeld und Solothurn freuen, sodass wir bereits um 14:00 Uhr beim TCS Solothurn angekommen sind. Das Check-in schien zunächst unkompliziert zu sein, dachten wir. Leider war dem nicht ganz so. Auf der Teilnehmerliste des SCCV waren wir zwar verzeichnet, aber keinem Platz zugewiesen. Was nun? Nach weiterer Suche durch einen Mitarbeiter des TCS entschied er, wir sollten unseren Wohnwagen auf der Zeltwiese abstellen. Die hintersten Plätze waren ohnehin alle von Rallyeteilnehmenden belegt. Wir konnten zwischen links oder rechts wählen.
So fuhren wir den ganzen Platz entlang, in der Hoffnung, dass die hohen Schwellen den Inhalt unseres Wohnwagens nicht durcheinanderbringen würden, bis wir bei der Zeltwiese ankamen. Links kam für uns schon mal nicht in Frage, da dort ein riesiges Wohnmobil stand. Also entschieden wir uns für rechts. Alles klar – Nivellierkissen raus, um die Neigung des Geländes auszugleichen und abkoppeln. Kaum hatten wir das hinter uns, während das Auto noch unter der Kupplung stand, kam ein TCS-Mitarbeiter auf seinem E-Trottinett angerollt und informierte uns, dass sie uns nun doch gefunden haben und wir auf Platz 64 nächtigen dürfen. Anhand des Planes könnt Ihr sehen, dass es doch ein paar Meter zu bewältigen waren.
Hm, wie bringen wir unseren Wohnwagen nun auf den zugewiesenen Platz? Stefans Idee, den Wagen mit dem Mover (Fernbedienung für Grosse) zu wenden und wieder anzuhängen, verwarf ich, da ich das etwas peinlich fand. Also zurücksetzen. Und nein, rückwärtsfahren mit Wohnwagen ist definitiv nicht einfach. Zum Glück gibt es nette, hilfsbereite und geduldige Camper, die deutlich bessere Nerven haben als ich. Danke, Hanspeter, dass wir den Wohnwagen ohne Kratzer, Beulen oder andere Schäden auf Platz 64 bekommen haben.
Nach dem Aufstellen musste natürlich zuerst ein Anker-Drink genossen werden, ebenso wie das ausgiebige Knuddeln des Nachbarhundes. Um 19:00 Uhr wurde die Rallye offiziell mit einem Apéro eröffnet. Leider hatten wir kurz vorher noch ein Würstchen gegessen, sodass ich keinen Hunger mehr hatte und die appetitlich aussehenden Häppchen verschmähen musste.
Es ist wirklich spannend, neue Gesichter und Geschichten von anderen Clubs zu hören und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Ich fand den Abend sehr angenehm.
Eigentlich dachte ich, dass ich am Samstagmorgen einen ruhigen Start hätte. Aber nix da – Stefan hatte mich als Delegierte gemeldet, also marschierte ich im Eiltempo über den wirklich grossen Campingplatz bis zum Restaurant Pier 11. Über die Sitzung halte ich stillschweigen. Der anschliessende Apéro und das Mittagessen habe ich genossen.
Da wir Geniesser sind, verbrachten wir noch ein paar gemütliche Stunden vor unserem Wohnwagen – auch, weil das Wetter besser wurde.
Für die angebotene Stadtbesichtigung hatten wir uns nicht angemeldet. Stattdessen sind wir mit dem Fahrrad in knapp fünf Minuten ins Städtchen gefahren und haben bei einem kurzen Spaziergang zwei Kirchen und zwei Brunnen besichtigt. Warum Stefan erst nach 17:00 Uhr los wollte, wurde mir klar, als ich die Ladenöffnungszeiten sah: geschlossen ab 17:00 Uhr. Also genossen wir noch einen Saft (ja, genau – ein Sider ohne Alkohol!) in der The DOCK Bar. Diese Bar ist wirklich empfehlenswert. Anschliessend gesellten wir uns zu den Rallye-Teilnehmenden ins Restaurant Chutz, wo für uns reserviert worden war. Ehrlich gesagt war ich positiv überrascht vom Essen – hätte ich anhand des Restaurants nicht unbedingt erwartet.
Da nicht nur wir, sondern die meisten Camper gesellige Menschen sind, gab es auf dem Campingplatz noch einen gemeinsamen Schlummi, bevor wir nach einem spannenden Tag ins Bett gingen.
Die Rallye wurde am Sonntag um 11:00 Uhr mit der Siegerehrung beendet. Erstaunlicherweise waren wir tatsächlich nicht letzte, obwohl wir nur mit einer Einheit vor Ort waren. Aber auch die Kilometeranzahl für die Anreise zählte mit. So durften wir uns immerhin über den drittletzten Platz freuen. Wer weiss, vielleicht können wir nächstes Jahr noch ein paar Kollegen aus unserem Club motivieren, uns an die Rallye zu begleiten.
Leider hatte meine Kamera Pause während dieses Wochenendes, so dass ich zu diesem Bericht keine Bilder zusteuern kann.
April 30, 2025 um 5:21 pm Uhr
Rallye mit Wohnwagen?
Mai 1, 2025 um 6:59 am Uhr
Rallye mit Wohnwagen ist eigentlich ein organisiertes Treffen mit anderen Camper 😃 In diesem Fall mit Camper aus anderen Clubs, die dem SCCV angeschlossen sind. Also nichts mit unebenen Strassen.
April 29, 2025 um 7:36 pm Uhr
Gefällt mir!! 😉
Sehr gut und spannend geschrieben. Freue mich auf mehr.
Mai 1, 2025 um 6:59 am Uhr
Freut mich, dass es dir gefällt 😀 und vielen Dank für deinen Kommentar