Es gibt Jahre, da ist es Ende September Anfangs Oktober richtig angenehm warm und die Sonne scheint. Dieses Jahr definitiv nicht. Die letzten Tage hat es nur geregnet. Auch als wir von Freiburg nach Seelbach disloziert haben, hat es so richtig geschüttet.
Das Wetter hatte ein Einsehen mit uns und liess uns den Wohnwagen auf dem Camping Schwarzwälderhof in Seelbach trocken aufstellen. Aber dann war es auch wieder vorbei. Wir haben den ganzen Dienstag im Wohnwagen verbracht, denn es hat fast durchgeregnet. Nicht mal das Angebot für einen Saunabesuch haben wir wahrgenommen.
Ich habe mich so auf diesen Platz gefreut, weil es der Einzige ist, der direkten Wasseran- und abfluss hat. Das heisst, wir könnten unsere Dusche ausprobieren. Dafür wollte ich den Wohnwagen mit dem City-Anschluss direkt an die Wasserversorgung anschliessen. Nur – wo ist der Cityanschluss? Wir haben den bestellt und auch bezahlt, aber trotz vollem Körpereinsatz von mir (auf den Knien durch das Kies gerobbt), haben wir ihn nicht gefunden 🙁 Nochmal was, das wir mit dem Händler besprechen müssen!
Am Mittwoch war es endlich mal etwas länger trocken, so dass wir zum Städtchen Seelbach spaziert sind und uns in der örtlichen Metzgerei das Abendessen für heute gekauft haben. Es hat richtig gut getan, mal wieder zu bewegen. Am Abend haben wir uns auf dem Camping mit Käse, Brot und Schnaps eingedeckt. Erstaunlicherweise kann man auch aus Topinambour Schnaps brennen, der gar nicht mal so schlecht schmeckt.
Und wie soll es auch anders sein. Auf dem Weg von Seelbach nach Alzey war es trocken. Da wir keine Ahnung haben, wo wir durchfahren müssen, lassen wir uns vom Navigationsgerät leiten. Dieses hat uns zuerst Stau angeben, der plötzlich wieder nicht mehr existent war. Nur…. wir fanden uns plötzlich in Frankreich! Aber eins muss man sagen – die Autobahn dort war sehr entspannt, denn die Lastwagen sind irgendwie fast alle in Deutschland geblieben und haben dort ihre Wettrennen abgehalten.
In Alzey angekommen habe ich mir zuerst gratuliert, dass wir reserviert haben. Das erste was uns gesagt wurde “wir haben nur noch einen Platz für eine Nacht”!
Und dann wurde es spannend. Auch wenn Stefan unser Gespann schon recht gut im Griff hat, so hat er doch noch etwas Mühe mit rückwärts manövrieren. Ist aber auch gemein, wenn man umgekehrt lenken muss. So hat es einige Zeit gebraucht, bis der Wohnwagen halbwegs im Platz stand. Hat die Platzwartin es bereits bereut, uns den Platz gegeben zu haben? Wir wissen es nicht. Als sie weg war, wollten wir den Wohnwagen noch etwas nach hinten schieben. Tja, mit Mover wäre das eine Kleinigkeit, aber der ist ja immer noch defekt. Irgendwann kamen dann Mitcamper und wir haben zu fünft versucht, dass 1800 kg schwere Teil nach hinten zu schieben. Wäre vermutlich auch gegangen, wenn nicht noch ein doofes Loch im Boden die Anstrengungen zu Nichte gemacht hätte. Also nochmals anhängen und mit Schmackes oder besser mit Autokraft nach hinten fahren. Es war echt amüsant. Und trotz allen Tipps stehen wir mal wieder schräg. Mal schauen, ob Stefan im Bett auf seiner Seite bleibt oder zu mir rollt.
Kaum war die Markise draussen, hat es natürlich wieder angefangen zu regnen 🙁 Immerhin, der Wetterbericht behauptet, morgen soll es mal etwas schöner sein. Hoffen wir mal, dass wir unseren Plan, mit den Fahrrädern nach Alzey zu fahren, trocken in die Tat umsetzen können.
September 29, 2022 um 7:00 pm Uhr
Ist ja ein richtiger Abenteuerurlaub.
Habe gleich ein neues Wort gelernt (disloziert). Ist wohl was typisch schweizerisches.
Viel Spaß und gute Gesellschaft in Alzey.
Gruß Heike