Am Mittwoch haben wir die Schweiz hinter uns gelassen. Bisher konnten wir uns meistens darauf verlassen, dass irgendwer an einem Ort sicher Deutsch konnte. Das war und ist ab dem Grenzübertritt vorbei. Bisher konnten wir uns aber ganz gut durchschlagen.
Kurz nach der Grenze entdeckten wir einen grossen Parkplatz, der das Manövrieren mit unserem Gespann möglich machte. Also ein Stopp, denn sowohl der Aki (=Anhängerkupplung integriert, also das Zugfahrzeug), wie auch der dicke ED hatten kein CH am Heck. Und eine Recherche im Internet hat ergeben, dass dies im Ausland für Schweizer Fahrzeuge obligatorisch ist. Also fleissig darauf los geklebt, denn immerhin hatten wir zwei dieser Kleber im Handschuhfach 🙂
Sehr schnell haben wir bemerkt, dass wir in der Schweiz mit guten Strassen gesegnet sind. Warum uns das Navi aber nicht auf die Autobahn sondern in schmale Strassen manövriert hat, wissen wir nicht. Muss wohl der schnellste oder kürzeste Weg gewesen sein. Trotz vielen Bumps (Erhebungen zur Verkehrsberuhigung) und schmalen Strassen ging so weit alles gut – bis wir stecken blieben. Also fast – auf jeden Fall kamen wir mit unserem Wohnwagen nicht am geparkten Lastwagen vorbei – und die hinter uns aufgestauten Autos nur mit Hilfe von Stefans Verkehrsregler-Qualitäten und den eingefahrenen Seitenspiegel an uns vorbei! Nach vielleicht 5 Minuten tauchte der Lastwagenchauffeur auf. Ob er sich entschuldigt, erklärt oder uns beschimpft hat? Wir werden es nie erfahren, denn wir haben es schlicht nicht verstanden. Vorteil einer Fremsprache 😉

Der Rest der Strecke hat Stefan einmal mehr souverän bewältigt. Auch wenn ich am Abend so etwas wie seekrank war, ging es doch immer wieder rauf und runter und wenn nicht, dann hatte es jede Menge Kurven zu bieten. Breit waren die Strassen auch nicht.

Irgendwo unterwegs fanden wir zwei Parkplätze hintereinander auf denen unser Auto und Wohnwagen wunderbar Platz fanden. Ob wir zur falschen Zeit oder in der falschen Aufmachung unterwegs waren? Auf jeden Fall erhielten wir in zwei Restaurants keinen Platz. Aber in einer Pizzeria! Gut genährt ging es zurück zum Auto. Aber was ist denn da los – das Auto hatte einen Reset! Wieso auch immer. Einige Einstellungen konnten wir in der Zwischenzeit korrigieren, andere warten noch darauf.
Scheinbar haben wir auf unserer Reise einen Ast aufgelesen. Das Resultat – er steckte in der Markise fest und hat einen Teil ebendieser kaputt gemacht 🙁 Den Ast konnte Stefan unter Aufbietung aller Kraft herausziehen, der Schaden an der Front bleibt wohl noch etwas bestehen.
Schlussendlich sind wir gut am Campingplatz angekommen. Und meine Befürchtung, dass die Reservation nicht geklappt hätte, hat sich nicht bewahrheitet. Aber sind wir mal ehrlich – EINEN Satz auf französisch als Bestätigung – gemäss Google Translator “Hallo wir haben Ihre Reservierung mit elec gut berücksichtigt herzlich willkommen” ist nicht ganz so vertrauenerweckend.

Von unserem Platz Les Herlequins in Saint Usage haben wir einen Ausflug nach Dijon (mit dem Auto) unternommen. Die Stadt ist nett, hat uns aber nicht vom Sockel gehauen. Viel besser hat uns Beaune gefallen. Dank eines Tipps von einem Camper zu Hause wussten wir, dass die Fabrik des Senfs nicht mehr in Dijon sondern in Beaune sei, weshalb wir uns nach 2 Stunden in Dijon (habe ich erwähnt, dass wir nicht so die Städtebesichtiger sind?) auf den Weg nach Beaune machten. Und wir haben es keine Minute bereut, dieses Städtchen zu besuchen. Die alten, gepflegten Häuser und die vielen wunderschönen Innenhöfe strahlen einen Charme aus, dem man sich nur schwer entziehen kann. Und ja, wir haben auch die Senffabrik besucht, allerdings ohne Tour.
Und hier ein paar Impressionen von Beaune:



Letztes Jahr war in diesem Blog das Wetter ein grosses Thema – dieses Jahr können wir uns absolut nicht beklagen. Bisher hatten wir an zwei Tagen Regen. Einer davon war der Reisetag und der andere hat heute unsere Velotour in Saint Usage verhindert. Aber im Wohnwagen spielt das nicht so eine Rolle. Lesestoff ist genug vorhanden und Tagebuch und Blog kann geschrieben werden. Jassen wir aktuell von Stefan verweigert, weil ich in diesen Ferien eine Glückssträhne habe und auf die Ferien bezogen, tatsächlich vorne liege 🙂 Dummerweise bin ich von seinem Hotspot abhängig, da das Wifi auf dem Campingplatz nicht zu gebrauchen ist! Also muss ich nett mit ihm sein 😉
Boote scheinen in Saint Usage sehr wichtig zu sein – deshalb hier noch ein Bild von einer Schleuse mit Blick auf den Hafen.

September 18, 2023 um 7:28 am Uhr
Deine „Seekrankheit“ lässt uns zurückerinnern an unsere eigene Reise nach Baune vor beinahe 50 Jahren.
Hoffentlich könnt ihr kulinarisch doch noch andere Erfahrungen machen als mit einer Pizzeria- sonst muss halt Stefan kochen!
September 17, 2023 um 2:16 pm Uhr
Hat Stefan eine Ausbildung als Lotse auf einem Flughafen 😉?
Genießt das französische Essen und den Wein.
September 17, 2023 um 4:11 pm Uhr
Nicht dass ich wüsste, aber wäre noch was für den Frührentner 😊